PORTRAITS DER ERMEKEILKASERNE

Portraits der Ermekeilkaserne 2015

Realisierung einer großformatigen Ausstellung mit Portraits an der Außenfassade der Ermekeilkaserne in Bonn.

Über mehrer Jahre begleitete ich die „Ermekeilinitiative e.V.“ im Gelände der Ermekeilkaserne in der Bonner Südstadt mit der Kamera. Seit dem Auszug des Bundesamts für Wehrverwaltung Ende Juni 2013 stand die Kaserne leer. Bereits seit 2005 setzt sich die Bürgerinitiative Ermekeilkaserne e.V. im Interesse der Bonner Bürgerschaft aktiv für eine Neugestaltung dieses bedeutenden innerstädtischen Ortes ein. Gewollt war/ist ein lebendiger „Ort der Vielfalt“, ein barrierefreies, sozial-integratives, kulturell und nach Generationen gemischtes Quartier mit vielfältigen und ökologisch nachhaltigen Nutzungen. Das sogenannte „Ermekeilkarree“ soll Wohn- und Lebensraum für alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten sein.

Um diese Ideen zu verankern, hat die Initiative ein integratives Nutzungskonzept erarbeitet. Die wichtigsten Bausteine sind dabei die Errichtung eines Stadtteilzentrums als Quartiersmittelpunkt, die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum, die Stärkung nachbarschaftlicher Kontakte, sozialer Integration sowie Inklusion behinderter und betreu- ungsbedürftiger Menschen.

Mit meinem Ausstellungsprojekt habe ich auf diese gelebte multikulturelle Vielfalt aufmerksam gemacht und der ehemaligen Kaserne ein sichtbares ziviles Gesicht gegeben. Dafür habe ich so viele Beteiligte wie möglich mit der Kamera portraitieren. Dazu gehörten Engagierte des Vereins der Ermekeilinitiative, Nachbarn, Politiker, Musiker und Künstler, Menschen die sich im urbanen Garten eingebracht haben, Menschen verschiedener Nationalitäten und Altersgruppen, Menschen die sich alltäglich eingebracht haben /einbringen und auch die die „nur“ das Angebotene nutzen.

Alle Bilder zusammen sollten also ein vielfältiges „Gesicht“ der ehemaligen Kaserne zeigen. Alle Portraits wurden auf dem Gelände der Ermekeilkaserne aufgenommen. Zusätzlich wurden alle Mitwirkenden nach einem kurzen Statement gebeten. Diese Portraits sollten dann auf Meshbanner gedruckt werden und an der Fassade der Ermekeilkaserne montiert und großformatig ausgestellt werden. Geplant wurde mit 46 Portraits, das entspricht der Fensteranzahl am Seitenflügel des Haupthauses. Alle Portraits sollten in den Fenstern befestigt werden.

Zur fertigen Ausstellung 2015 ist es leider nicht gekommen, da das Gelände kurzfristig von dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge umgenutzt wurde.